Alles fast logisch, aber …

Ich wurde schon oft gefragt, was für eine Nähmaschine man kaufen soll.
Aus der riesigen Menge von Maschinen die Richtige zu finden, ist nicht leicht. Die vielen Hersteller bieten jeweils eine grosse Palette von Modellen für verschiedenste Anwendungen, Bedürfnisse und Preise an.

Ich gebe Tipps und Anregungen, wie man vorgehen kann, um die, für Sie passende Nähmaschine zu finden. Entscheiden müssen Sie selbst.

Das Wichtigste: Was möchte ich mit dieser Maschine machen?

1. Wofür benötige ich eine Nähmaschine? (Hobby, Flicken oder professionell)
2. Was möchte ich Nähen? (Röcke, Kleider, Geschenke, Taschen, Vorhänge, Kleider ändern, nur Ausbesserungsarbeiten usw.)
3. Welche Materialien sollen vernäht werden? (Baumwollstoffe, elastische Stoffe, Filz, Wollstoffe, Blachen, robuste Stoffe, Spitzenstoffe, Dessousstoffe.)
4. Wie viel Platz habe ich fürs Nähen? (Muss die Maschine immer weggestellt werden, oder kann sie stehen bleiben?).
5. Gibt es Dinge, die meine Maschine unbedingt haben muss? (Verstellbarer Fussdruck, Stickmöglichkeit, Einfädelhilfe, maximale Stichbreite 7 oder 9 mm, Nähschrift, Nadel Hoch/tief-Stellung am Pedal, ohne Pedal Nähen und noch vieles mehr)
6. Budget: Was bin ich bereit für die Maschine zu bezahlen?
7. Was benötige ich an Nähzubehör? (Grundausrüstung zum Nähen, Zubehör für die Maschine)
8. Habe ich schon eine Nähmaschine und möchte eine neue die mehr/anderes kann?
9. Habe ich schon irgendwo selber genäht? (Schule, Kurs, Eltern)
10. Gibt es Nähmaschinennamen, die ich schon kenne?

Wenn noch keine Näherfahrung vorhanden ist, empfehle ich den Besuch eines Nähkurses. Kurse zu verschiedensten Themen (Kleider anpassen, Kleider schneidern, Dessous nähen usw.) werden von Volkshochschulen, Migros Klubschulen (CH), Maschinenhändlern und Schneiderinnen angeboten oder besuchen Sie ein Nähkaffee. Auch Verwandte, Bekannte und Freunde können Tipps geben, oder vielleicht sogar eine Nähmaschine ausleihen.

Information im Internet
Man sollte ein grosses technisches Wissen haben, um sich eine Nähmaschine aus dem Internet zu kaufen. Ein vermeintliches Schnäppchen kann sonst schnell teuer werden, wenn keine Garantie gewährt wird oder es sonst Unstimmigkeiten gibt.
Im Internet recherchieren finde ich sehr gut, aber eine Nähmaschine, die Ihnen viele Jahre lang Freude schenken soll, lohnt sich, in die Hände zu nehmen, zu hören, ob sie nur schnurrt oder lärmt, zu schauen ob sie gefällt, ob man die Bedienung versteht.

Kaufen Sie keine Billigmaschine, Qualität hat seinen Preis und sich Ärgern verdirbt schnell das tolle Hobby.

Für Nähmaschinen gilt: Je leichter desto hüpf!

Gewicht stabilisiert und gibt Laufruhe, vor allem wenn man schnell, viel und abends nähen möchte.

8 Gründe eine Nähmaschine im guten Fachgeschäft zu kaufen.

1. Ich werde freundlich und kompetent beraten.
2. Ich kann meine Wunschprodukte Probe nähen (Haben Sie Verständnis, wenn der. Fachhändler u.U eine Entschädigung verlangt, die er hoffentlich beim Kauf anrechnet).
3. Ich erhalte eine Einweisung auf meiner Maschine, je nach Preis und Klasse der Maschine länger oder kürzer.
4. Ich erhalte Zubehör (Fadenspulen, spezielle Füsse, Nähhilfen usw.). Nur schon ein paar passende Fadenspulen zu einer Aktions- oder Billigstmaschine zu bekommen, kann schwierig werden und mit 3 bis 5 Spulen kommt man nicht weit.
5. Ich kann nach dem Kauf weiterhin für Fragen vorbei gehen.
6. Sie lassen mir Zeit für den Entscheid.
7. Sie haben vielleicht noch Aktionen, Vorführmaschinen, geprüfte Occasionen und mehr.
8. Bei Garantiefällen sind sie direkt Ansprechpartner und helfen mit Leihmaschinen aus. Vielleicht haben sie sogar eine eigene Werkstatt.

In der Schweiz bieten Händler zum Teil nur ein Fabrikat an (z.B. Bernina/Bernette) andere bieten mehrere Fabrikate (Pfaff, Husquarna, Singer, Elna, Brother, Babylock, Juki, Janome usw.) an.

Mir gefallen die Maschinen von Bernina, da diese sehr robust und einfach in der Bedienung sind, aber sie sind deutlich teurer als die vergleichbaren Maschinen der Mitbewerber. Ich bin überzeugt, dass die hohe Lebensdauer, die sehr gute Qualität und Robustheit für Bernina spricht.
Bei Pfaff ist es der Obertransport Idt und ein paar weitere technische Sachen, die mir gefallen.
Bei Brother (bei den teureren Maschinen) ist es auch das technische Know-how das fasziniert und die Näh-Stick und Stickmaschinen, die es bis in den halbprofessionellen Bereich gibt.
Bei Elna, Husquarna, Janome, Juki, Singer sehe ich für mich keinen Grund, diese näher in eine Auswahl zu nehmen, da ich weder Preisvorteile noch nützlichere Technik sehe, ausser Sie haben einen entsprechenden Händler in der Nähe.
Bei Overlock, Cover und Coverlockmaschinen faszinieren mich die Maschinen von Babylock, die ein spezielles System haben, das das Einfädeln der Greiferfaden vereinfacht.

Hersteller von Haushaltnähmaschinen und Näh-Stickmaschinen

Bernette, Bernina, Brother, Elna, Husquarna, Janome, Juki, Pfaff, Singer usw.

 

Hersteller von Overlock, Cover und Coverlock

Babylock, Bernette, Bernina, Brother, Elna, Husquarna, Janome, Juki, Pfaff, Singer usw.

 

Hersteller von gewerblichen Nähmaschinen und Stickmaschinen*

Brother*, Dürrkopp Adler, Juki, Pfaff und weitere.
Für professionelle Anwender gibt es eine riesige Vielfalt von Maschinen, die für ganz bestimmte Zwecke eingesetzt werden. Dazu gehören Ledernähmaschinen für Sattler und Schuhmacher, Schnellnäher für Schneiderateliers, Nähmaschinen für Segelmacher, für die serielle Bekleidungsindustrie, technische Anwendungen und noch viele mehr.

 

Ich hoffe, dass meine persönliche Ansichten und Tipps hilfreich sind. Über Rückmeldungen, Anregungen und Fragen freue ich mich.

Nähcoach.ch
Hugo Hostettler