Ich liebe Rüschen und Fältchen. Logisch, dass ich dem Kauf eines „Rufflers“ nicht widerstehen konnte. Das Ding musste in meine Sammlung zu den Füsschen. Es ist schön, damit Rüschen für Schürzen, Röcke, Kissen und noch vieles mehr zu nähen.
Das Gerät wirkt etwas altmodisch, fast archaisch und vielleicht mag ich es gerade deshalb.

Lieferumfang

Im Lieferumfang sind Anleitung, Ruffler, Schraubenzieher und eine Ersatzfeder.
Die Bedienungsanleitung ist nicht gerade üppig, erinnert an einen Beipackzettel für Medikamente und es sind nur die Funktionen beschrieben. Wozu die Aussparungen sind, darf man selber herausfinden. Es sind Führungen für den Stoff oder für Bänder.
Ausprobieren und üben muss man selber und das idealerweise jeweils mit dem Stoff, den man kräuseln möchte. Ob sich die Anschaffung lohnt, hängt davon ab, wie viel man Rüschen einsetzen möchte oder wie bei mir, aus Spass am „technischen Spielzeug“.

Möglichkeiten

Mein Ruffler hat vier Möglichkeiten 0 – 12 – 6 – 1 zum Einstellen, nach wie vielen Stichen der Stoff untergeschoben wird.
Der Ruffler ist für Gradstich und Nadel in der Mitte, die Stichlänge wird mit 1-5 mm empfohlen.
Mit der Stellschraube kann man die Stoffmenge beeinflussen, die unter die Nadel geschoben wird.
Führt man den Stoff durch die untere Stoffführung, erhält man eine regelmässige Naht mit ca. 6 mm Randabstand.
Wichtig ist die richtige Montage des Rufflers.

So funktioniert der Ruffler

Nicht alle Stoffe sind geeignet, glatte und dicke Stoffe gehen nicht oder nicht gut. Bei allen Nähprojekten lohnt sich das Ausprobieren und genügend Stoff vorsehen.
Die Verstellschraube für die Faltentiefe habe ich meist nahe dem Maximum, da ich gerne tiefe Falten habe. Bei zu kurzer Einstellung kann es passieren, dass Stiche ausgelassen werden.

Versuchsreihe

Hier meine Versuchsreihe.

Versuche 1-6, Stoffstreifen aus Baumwollstoff „Ditte“ beidseitig mit Rollsaum (mit Overlockmaschine) versäubert. Versuche 7-9, Satinband (PES) 25 mm, Versuche 10-12, Satinband (PES) 15 mm. Für die Faltentiefe habe ich die Schraube erst bis zum Anschlag (Max.) gedreht und danach jeweils 2 bzw. 4 Umdrehungen gelöst.

Ergebnisse

Hier die Ergebnisse meiner Versuche. In der nachfolgenden Tabelle befinden sich die Auswertungen zu den Ergebnissen.

Ich habe bei den Versuchen 8 – 12 langsam genäht und mit einer Stecknadel den Stoff in den Falten nachgeschoben.

Das habe ich mit dem Ruffler gemacht

Hier habe ich den Ruffler eingesetzt:

Expermentieren

Der Ruffler lädt zum Experimentieren ein. Links habe ich einfach von beiden Seiten her genäht. Wenn man den Stoff nicht bei der Stoffführung einhängt, kann die Naht bis auf 30 mm vom Rand sein. Damit lassen sich auch breitere Bänder mittig rüschen.

Bei Spitzenstoffen hilft ein aufgenähtes Nahtband, um damit die Rüschen zu machen.

Fazit

Der Ruffler ist ein nützliches Hilfsmittel. Wer Rüschen liebt, wird in auch viel und gerne einsetzen.
Es lohnt sich, mit dem Ruffler zu üben und mit dem Originalstoff auch Tests zu machen.
Bei den nächsten Versuchen werde ich die eine Seite nur mit Overlock versäubern, wie bei dem Test Nr. 5.

Ich freue mich auf Eure Rückmeldungen und wünsche viel Spass beim Rüschenmachen.

Euer Nähcoach
Hugo